Philipp Skulme

Berufskraftfahrer in Top-Driver-Position

„ICH HABE EINEN JOB, DER MICH ECHT GLÜCKLICH MACHT."

Berufskraftfahrer vor Wechselbrückenzug

Philipp Skulme, 20 Jahre, Berufskraftfahrer in Top-Driver-Position bei der Busse + Zerbe Deutschland GmbH in Landsberg

Die Faszination am LKW hat Philipp schon als Kind von seinem Vater übernommen. Von sechs Wochen Sommerferien, saß er vier Wochen mit im LKW und war zwei Wochen im Urlaub. Irgendwie war es seine Bestimmung die Logistik auf dem Truck zu unterstützen. Der Weg dahin war steinig. In seiner Ausbildung hat er zwei Mal den Betrieb gewechselt. Gewollt und ungewollt. Dabei hatte er schon fast die Hoffnung aufgegeben, seine Ausbildung fertig zu machen.

Das Licht am Ende des Frustrations-Tunnels war sein Vater Danny Geißler, Unit-Manager bei uns und langjähriger Mitarbeiter in Landsberg, der kurzer Hand beschloss, Philipp seiner Niederlassungsleitung vorzustellen. Philipp wurde übernommen, fand sofort den Einstieg bei uns und kam im Team an. Hier konnte er endlich beenden was er begonnen hatte, seine Ausbildung zum Berufskraftfahrer.

In seiner Position als Top-Driver unterstützt er unsere Teams immer, wenn „Not am Mann“ ist. Fährt die Touren, welche durch Krankheit, Urlaub etc. nicht besetzt sind, bringt sein gesammeltes Wissen ein. Gerade Top-Driver kommen mit vielen verschiedenen Situationen und Fahrzeugen zurecht und sorgen so, wie alle unsere Mitarbeiter dafür, dass der Lkw rollt.

Heute könnte er sich fast nichts Schöneres mehr vorstellen und wir sind froh ihn im Team unserer Niederlassung in Sachsen-Anhalt zu haben.

Warum das so ist, wie die Ausbildung war, wie er sich bei uns fühlt und was er so erlebt… Das erfahrt ihr im Interview.

Interview

 -das Hin und Her in der Ausbildung-

 

BplusZ: Wie kam es zu dem Wechsel der Ausbildungsbetriebe und wie bist Du dann in Landsberg „gelandet“?

Philipp: Ich habe das dritte Lehrjahr in Landsberg beendet. Vorher war ich bei zwei anderen Ausbildungsstätten. Bei dem einen wurde ich gekündigt, weil sie kein Geld mehr für einen zweiten Lehrling hatten. Dadurch das ich der jüngere war und noch keinen Führerschein hatte, musste ich gehen und mir einen neuen Ausbildungsbetrieb suchen. Ich war damals auch noch in der Probezeit und so war es für sie leicht sich von mir zu trennen.

Danach war ich bei einer Spedition in Leipzig, die im Bereich Aktenvernichtung gearbeitet hat. Hier war ich über ein Jahr. Ich war jeden Tag aber 12-14 Stunden dort. Die IHK hat das auch bemängelt und ich wurde von dem Betrieb angehalten im Ausbildungsnachweisheft zu tricksen. Das war nicht okay. Dazu kam noch, dass ich einen langen Heimweg hatte. Eine Stunde mit der Bahn je Strecke.

BplusZ: Deinen LKW-Führerschein konntest Du dort nicht machen?

Philipp: Als ich meinen großen Führerschein machen wollte, haben sie mich immer wieder vertröstet. Am Ende, nach dem ich gekündigt hatte kam heraus, dass sie einfach „vergessen“ haben mich anzumelden. Ob absichtlich oder unabsichtlich… da will ich nichts unterstellen. Ich war jedenfalls dort unglaublich unzufrieden.

Um zur Prüfung zugelassen zu werden, habe ich ja auch Fahrzeit, bzw. Praxis gebraucht und das konnte ich dann dort auch gar nicht schaffen und nachholen. Das hat mich sehr runter gezogen.

Ich war dann so unzufrieden, dass ich den Ausbildungsbetrieb wechseln wollte. Dann hat der Chef erst gecheckt, dass in seiner Firma hier gewaltig etwas schiefläuft. Meine Entscheidung war aber fest und nichts mehr dran zu rütteln.

 

-Start bei Busse + Zerbe und das Ziel vor Augen-

 

BplusZ: Da bist Du ja auch als Azubi und Mitarbeiter sehr vorbelastet, skeptisch und vorsichtig, oder?

Philipp: Ja. Gegenüber Arbeitgebern hatte ich ein komisches Gefühl. Man denkt erst, jeder ist so. Hatte auch überlegt was ganz anderes zu machen, aber ich wollte die Hoffnung nicht aufgeben.

BplusZ: Gut das Du das nicht gemacht hast, sonst hätten wir Dich jetzt nicht im Team. Wie lange bist Du bei Busse + Zerbe und konnten wir Dir beweisen, dass es auch anders geht?

Philipp: Ich bin jetzt anderthalb Jahre da. Das konntet ihr definitiv. Ich war positiv überrascht, vom ersten Tag an.

Mein Vater hat die Niederlassungsleitung gefragt, ob ich nicht meine Ausbildung in Landsberg zu Ende machen könnte. Dann war ich zum Gespräch und so ist es gekommen, dass ich der erste Auszubildende Berufskraftfahrer in Landsberg geworden bin.

BplusZ: Warum hast Du Dich letztlich für Busse + Zerbe entschieden? Auswahl gibt es ja viel.

Philipp: Für mich hat das Gesamtpaket gepasst. Ich wollte Wechselbrücke fahren. Schon immer. Wechselbrücke ist für mich ein Traum. Der Fahrtweg ist super bis zu den Startorten und zur Niederlassung. Ich kannte auch ein paar Kollegen schon vorher und ich wusste eigentlich sofort „ja das mach ich“. Ich habe mich auch einfach gut aufgenommen gefühlt und hatte das Gefühl, hier kann ich ankommen. Natürlich stimmte auch das Gehalt.

In der Branche fühlt man sich als Auszubildender manchmal als billige Arbeitskraft. Hier war das direkt anders.

BplusZ: Wie lief Dein Start bei uns ab?

Philipp: Ich wurde als erstes in die Fahrschule gesteckt. Zwei Monate Theorie und Praxis. Dann hatte ich meinen Führerschein. Ich hatte auch genug zeitliche Freiräume um zu lernen, wenn ich Prüfung hatte.

Am Anfang war ich mit dem Caddy unterwegs und auch so den Kollegen eine Hilfe. Ich wurde mit einbezogen. War von Anfang an ein richtiges Teil vom Team. Ich bin auch viele Stationen in der Ausbildung durchlaufen. War im Büro und hab einen Teil Dispo mitbekommen und die Arbeit von einem Fuhrpark Manager. Das hat mir einen tollen Einblick gegeben und ich weiß, wenn ich mich weiterentwickeln möchte, steht mir bei Busse + Zerbe eine Tür offen, denn hier kann man weiterkommen. Diese Möglichkeiten gibt es nicht bei jeder Firma.

 

-Traumjob, Schule und Prüfung-

 

BplusZ: Warum hast Du Dich damals für die Ausbildung entschieden?

Philipp: Mein Vater ist früher selbst gefahren. Sobald Ferien waren, saß ich mit auf dem Bock. Ob national oder international. Wir waren oft auch in Italien unterwegs und das fand ich einfach toll. Irgendwie war es dann auch recht schnell klar, dass ich eigentlich nichts anderes werden will als LKW-Fahrer.

Wenn ich konnte, bin ich mitgefahren und wenn ich ehrlich bin, habe ich mich manchmal in der Kita-Zeit auch krank gestellt, damit ich nicht in die Kita musste, sondern mitfahren konnte.

BplusZ: Siehst Du. Und heute musst Du Dich nicht krank stellen um im LKW mit zu fahren. Heute bekommst Du sogar Geld dafür.

Philipp: Ja. Definitiv.

BplusZ: Du hast die dreijährige Ausbildung gemacht. Wie lief das ab?

Philipp: Ich war zwei Wochen im Betrieb und hatten dann eine Woche Berufsschule. Das ging so immer im Wechsel. Die Lehrer dort waren teilweise auch selbst Fahrlehrer. Uns Azubis wurden in der Berufsschule auch Dinge live am LKW erklärt. Sie haben auch viel mit Videos gearbeitet. Die Lehrer haben auch super Ihr Wissen aus dem eigenen Berufsleben eingebracht. Einer war früher auch selbst Trucker.

Wir waren außerdem auch zwei Wochen in der Werkstatt bei MAN in Leipzig. Dort waren wir Praktikanten und haben auch Praxisnah sehr viel kennengelernt.

BplusZ: Wie liefen die Prüfungen?

Philipp: Durch Corona sind von der IHK aus die Halbjahresprüfungen ausgefallen. Wir haben dafür aber einige Klassenarbeiten geschrieben, auch damit die Lehrer wussten, was für einen Wissensstand wir haben. Das letzte Jahr war dann wirklich eher Prüfungsvorbereitung. Der Unterricht lief dann viel von Daheim als Onlineseminar und über Hausaufgaben.

BplusZ: Wurdest du von den Mitarbeitern der Niederlassung in Landsberg auch bei der Vorbereitung zu Prüfung unterstützt?

Philipp: Ja und das fand ich wirklich super! Ich hatte einen super Ausbilder. Er ist mit mir um den Truck und hat mit mir die Aufgaben direkt am LKW gemacht. Das hat mir sehr geholfen.  Er hat sich Zeit genommen. Auch manch andere Fragen sind wir im Büro durchgegangen. Ich bin sehr sicher in die Prüfung rein.

BplusZ: Hattest Du große Angst vor der Prüfung oder ging es?

Philipp: Ich muss sagen, dass ich doch vorher ein mulmiges Gefühl hatte. Aber als ich in der Prüfung saß, ist diese Anspannung gleich abgefallen. Als ich den Realschulabschluss gemacht habe, habe ich mich unsicherer gefühlt. Jetzt lag das wahrscheinlich auch daran, dass mir dieses ganze Thema LKW und was der Job mitbringt, einfach Spaß macht.

Mit Mathe habe ich mich früher immer schwergetan, aber jetzt im Job habe ich da keine Probleme mehr.

BplusZ: Und wie sind die Prüfungen dann ausgegangen?

Philipp: Ich hatte am Ende in jeder Prüfung von 100% min. 93% und habe eine Belobigung bekommen, dass ich einer der besten Auszubildenden Deutschlands war.

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