Es geht weiter mit dem zweiten Teil unserer Präventionsreihe! Falls ihr den ersten Teil verpasst habt, könnt ihr ihn hier lesen.
Die richtige Einstellung macht’s
Einer der Gründe für Unfälle mit LKW’s ist die schlechte Sicht – toter Winkel. Deswegen ist hier größte Vorsicht und Sicherheit geboten und sogar der EU-Verkehrsministerrat schon vor Jahren beschlossen, dass alle ab dem 26. Januar zugelassenen Fahrzeuge mit neuen Spiegel ausgerüstet werden müssen, um die Sicht für den/die Fahrer*in zu optimieren.
Gründe dafür, dass Spiegel oft verstellt sind, sind unter anderem:
- Der LKW geht durch die Waschanlage, die Spiegel werden unabsichtlich verstellt
- Der LKW geht in die Werkstatt, und auch hier können die Spiegel unbeabsichtigt verstellt werden
- Oft kommt es auch vor, dass bei einem Fahrerwechsel keine individuelle Einstellung der Spiegel erfolgt
Das Verstellen ist aufwendig, es sein denn die Spiegel sind elektrisch verstellbar. Hilfsmittel wie Kamerasysteme und Abbiegeassistenten sind technisch wirkungsvoll, sie befreien den/die Fahrer*in nicht von seiner/ihrer Mitwirkungspflicht.
Gefahrenquelle toter Winkel

Was ist der tote Winkel? Es gibt vier Bereiche außerhalb des LKW’s, die der Fahrer trotz Spiegel nicht gut sehen kann. Diese Bereiche nennt man tote Winkel. Je nach der Anzahl der Spiegel, ist dieser Bereich unterschiedlich groß. Besonders gefährlich ist der tote Winkel auf der rechten Seite.
Vollständig lassen sich tote Winkel leider nicht vermeiden – nicht mit dem besten Kamera- oder Abbiegeassistenten, und Kraftfahrer können nicht das gesamte Verkehrsgeschehen durch die Scheiben und Spiegel einsehen. Deswegen gibt es gesetzlich vorgeschriebene technische Lösungsansätze, die die Sicherheit erhöhen sollen. So schreibt zum Beispiel die StVZO (Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung) vor, dass an einem LKW über 3,5 t ein zweiter Weitwinkel Rückspiegel und seitliche Schutzvorrichtungen angebracht sein müssen.
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Auf den Bildern sind zahlreiche Außenspiegel zu sehen. Sie verbessern die Sicht, der tote Winkel kann dadurch reduziert werden, aber nicht vollkommen ausgeschlossen. Allerdings heißt eine hohe Anzahl an Spiegeln nicht zwangsläufig eine erhöhte Sicherheit oder Unfallvermeidung. Wie bei so vielen Dingen im Leben, gibt es auch hier ein „weniger ist mehr“. Wieso? Wenn der Fahrer während eines Abbiege- oder Spurwechselmanövers unter Zeitdruck herausfinden muss, in welchen Spiegel er nun schauen muss, damit er das sieht, was für den Vorgang wichtig ist, sorgt das nur für Druck und Stress. Unter diesen Bedingungen steigt die Wahrscheinlichkeit, dass ein Unfall passiert.
Aus Sicht des ADAC sind weitere oder zu viele Spiegel an den Fahrzeugen zur Reduzierung des toten Winkels nicht zielführend. Mehr dazu könnt ihr hier nachlesen.
Zwei Tipps zum richtigen Umgang mit den Spiegeln:
- Fahre regelmäßig zum Spiegeleinstellplatz
- Halte die Windschutzscheibe frei, entferne das Fähnchen, die Gardinen und alles andere aus deinem Sichtbereich – sie behindern nur die freie Sicht auf die Straße und die anderen Verkehrsteilnehmer
Diebstahl und wie man ihn (mit etwas Glück) vermeiden kann
Auch bei der Arbeit als Berufskraftfahrer kann es vorkommen, dass Gegenstände und/oder Arbeitsmaterialien gestohlen werden. Man verlässt den LKW für zwei Minuten und schon kann es passieren, dass etwas aus dem Fahrerhaus entwendet wird. Wertsachen werden entwendet, die Ladung wird geklaut oder – im worst case – der gesamte LKW!
Was kann man als Berufskraftfahrer tun, um Diebstahl vorzubeugen?
Beim Anhalten:
- Den LKW so parken, dass ein direktes Losfahren oder stehlen der Ladung gar nicht erst möglich ist. Tipp: versuche den LKW mit der Rückseite so nah wie möglich an einer geschlossenen Wand oder gegen einen anderen LKW zu parken
- Lasse deinen LKW so wenig und kurz wie möglich unbeaufsichtigt
- Nehme immer deine persönlichen Sachen, Fahrzeugpapiere und Dokumente der Ladung mit, wenn du den LKW verlässt, oder schließe sie sorgfältig so weg, dass ein Fremder keinen Zugang hat
- Schalte die Alarmanlage ein
- Lasse niemals den Zündschlüssel im Fahrzeug stecken
- Überprüfe regelmäßig den äußeren Zustand des Fahrzeugs auf Schäden und Abweichungen
- Sei aufmerksam und achte auf Personen, die sich auffällig verhalten
Beim Be- und Entladen:
- Beginne schnellstmöglich mit dem Be- und Entladen
- Wenn Änderungen bei vorgesehenen Transportaufträgen stattfinden, benachrichtige immer deinen Disponenten/Feel-Good-Manager und dokumentiere die Änderung
- Ist ein direktes Be- und Entladen nicht möglich, suche dir einen sicheren Parkplatz und warte dort, um die Wahrscheinlichkeit eines Diebstahls zu verringern
Außerdem:
- Nehme niemals Anhalter mit
- Nutze so oft es geht überwachte Parkplätze
- Spreche niemals über die Art der Ware, die du transportierst
Über Feedback und einen regen Erfahrungsaustausch freuen wir uns, wie immer, sehr!
Im nächsten Beitrag unsere Präventionsreihe geht es um die Themen Müdigkeit und gesundes Sitzen!